GVO
Widersprüchliche Haltung zur grünen Gentechnik
Die EU-Kommission hat Ende Juni 2023 drei weitere gentechnisch veränderte Pflanzen für den Import genehmigt. Damit sind nun 94 solcher Pflanzen für den EU-Markt freigegeben, die als Lebens- und Futtermittel verwendet werden können. Für den Anbau von gv-Pflanzen in der EU gibt es hingegen nur eine einzige Zulassung aus dem Jahr 1998. Obwohl es mehrere wissenschaftliche Gutachten gibt, die neue gv-Pflanzen befürworten, werden sie politisch blockiert. In vielen EU-Ländern – wie Deutschland, Frankreich oder Italien – lehnt die Mehrheit der Bevölkerung gv-Pflanzen und Lebensmittel ab. Viele Regierungen richten sich nach dieser Stimmungslage und stimmen in Brüssel gegen weitere Zulassungen von gv-Pflanzen. Andere, darunter oft Deutschland, enthalten sich. Es wirkt, als ob die Gentechnik in Europa keine Unterstützung hätte. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus. Die EU ist auf den Import von großen Mengen an Sojabohnen angewiesen, die vor allem aus Ländern kommen, in denen gv-Sojabohnen weit verbreitet sind. Die Unternehmen, die gv-Saatgut herstellen, haben Europa als Absatzmarkt längst aufgegeben. Den Landwirten in Spanien und Portugal, die weiterhin gv-Mais anbauen wollen, bleibt nur der alte MON810-Mais. Sie haben keinen Zugang zu neueren und besseren gv-Pflanzen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen